Künstliche Intelligenz hat viele Gesichter
Der Siegeszug der KI-Tools scheint unaufhaltsam zu sein. Während die Medien fast ausschliesslich über ChatGPT berichten, stehen auch zahlreiche andere intelligente Tools zur Verfügung, um unser Leben und Arbeiten einfacher zu gestalten. Es war längst überfällig, dass wir Menschen endlich auf einfachere und natürlichere Weise mit Computern kommunizieren können. Ironischerweise versetzt uns dieser revolutionäre Vorteil vielerorts in Angst und Schrecken. Noch schlimmer ist die Vorstellung, dass der Untergang der Menschheit besiegelt ist, da nun SkyNet aus Terminator die vollständige Kontrolle übernimmt. Aber um unser eigenes Grab zu schaufeln, brauchen wir keine KI. Das können wir auch ohne sie viel effizienter und wirkungsvoller erledigen.
Heute wollen wir uns ein paar bekannte Vertreter kostenloser KI-Tools genauer ansehen, um die Vielfalt dieses Bereichs ins Zentrum zu rücken. Anschliessend werden wir kurz auf die ethischen und gesellschaftlichen Fragen sowie die Auswirkungen im Alltag eingehen.
ChatGPT fällt in die Kategorie des Natural Language Processing (NLP). Es handelt sich um ein fortschrittliches KI-Modell, das darauf trainiert wurde, natürliche menschliche Sprache zu verstehen und zu erzeugen. Es kann vielfältige Fragen beantworten, Anweisungen befolgen und in einem breiten Themenspektrum mit Benutzern interagieren. ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer) wurde primär für den allgemeinen Gebrauch entwickelt und kann in verschiedenen Anwendungsfällen als virtueller Assistent oder Textgenerator eingesetzt werden. Eine modifizierte Version mit Quellenangaben ist mittlerweile in den Microsoft Edge-Browser integriert.
DALL-E gehört zur Familie der Bildgeneratoren. Es hat das Potenzial, Kreativität und Phantasie zu fördern und kann in verschiedenen Bereichen wie Kunst, Designindustrie und Werbung eingesetzt werden. Das Besondere an DALL-E ist, dass es nicht nur einfache Abbildungen erzeugen kann, sondern auch komplexe und kreative Bilder, die oft surreal und fantasievoll sind. Es kann beispielsweise Bilder von «einem Elefanten in Form einer Wolke» oder «einer Giraffe mit Zebrastreifen» erstellen. Das Tool Midjourney, ebenfalls ein KI-Bildgenerator, ist etwas anspruchsvoller in der Bedienung, bietet jedoch eine atemberaubende Qualität.
D-ID ist eine Plattform zur Erstellung von Videos mithilfe künstlicher Intelligenz. Der Benutzer kann aus einer Vielzahl von KI-Avataren wählen oder basierend auf einem Portrait-Foto einen eigenen Avatar erstellen. Anschliessend gibt man nur noch den Text ein und die KI lässt den Avatar mit lebendiger, computergenerierter Stimme den Text vorlesen. Die Videos sind sehr fotorealistisch und können in über 100 Sprachen erstellt werden. Die Ergebnisse sind beeindruckend!
Soundful ist ein magisches Online-Tool, das künstliche Intelligenz nutzt, um Musik aus dem Nichts zu erschaffen. Das Tool erlaubt es den Nutzern, ihre eigene Kreativität zu entfalten, indem sie verschiedene Parameter wie Genre, Stimmung, Länge und Instrumente auswählen, um ihre eigenen Tracks zu kreieren. Die so erstellte Musik kann auf verschiedenen Plattformen veröffentlicht werden, um damit Geld zu verdienen.Neben diesen paar KI-Tools gibt es noch hunderte weitere für Marketing, Finanzen, Social Media etc. Eine nahezu vollständige und ständig aktualisierte Übersicht findet sich auf der Website www.futuretools.io. Aktuell werden dort über 1600 KI-Tools in rund 30 Kategorien gelistet.
Fazit: Wissen ist Macht und macht Freude. Der Einsatz von KI-Tools in der Freizeit, Schule und bei der Arbeit birgt Risiken, hat aber auch viele Vorteile und erlaubt jedem teils mühsame Arbeiten schneller und in einer höheren Qualität zu erledigen. Statt diese Technologie zu verbieten oder darüber zu «herrgotten», sollte jeder damit experimentieren. Ich bin überzeugt, dass viele Skeptiker danach ihre Meinung über Sinn oder Unsinn ändern. Was sicher ist: Die Menschheit wird dadurch nicht dümmer, sondern erlernt neue nützliche Fähigkeiten und wird sogar «natürlich intelligenter».